Interview mit Stefanie Seeling

STEFANIE SEELING

Pflegewissenschaftlerin an der Hochschule Osnabrück

Die angeleiteten Sinnesreises des De BeleefTVs wirken sich positiv auf die Bewohner der Einrichtungen aus. Der Betreuer hat die Möglichkeit Gespräche voranzubringen und soziale sowie kognitive Aktivierungen hervorzurufen. Dies ist sicherlich so eine willkommene Alternative.

Konnten Sie De BeleefTV bereits an Ihrer Hochschule ausprobieren? Wie sind die ersten Reaktionen?

Bisher konnten wir das De BeleefTV nur im Team ausprobieren, da aktuell noch Semesterferien sind. Im Team ist es sehr gut angekommen. Auf die Reaktionen der Studierenden müssen wir noch warten, da das Semester erst beginnt.

Was waren für Sie die Beweggründe für die Kooperation mit De BeleefTV?

Für mich war der erste Beweggrund, dass mein eigener Forschungsschwerpunkt gerade die Mensch-Technik-Interaktion ist. Hierbei geht es mir um die Frage, wie Technik, bei Menschen, die sowieso schon in der Routine an einem Tisch sitzen, Interaktion hervorrufen kann. Und zwar nicht nur eine pflegefachlich begleitete Vernetzung auf sozialer Ebene, sondern auch eine kognitive Förderung.

Die Pflegefachkräfte, Betreuerinnen und Betreuer können mit dem De BeleefTV gesteuerte und angeleitete Interaktionen hervorrufen.
So können Menschen mit Demenz, aber auch andere Zielgruppen interaktiv zusammen gebracht werden. Es ist sicherlich auch interessant zu sehen, wovon die unterschiedlichen Gruppen besonders angesprochen werden, erörtert werden könnte beispielsweise der Unterschied zwischen Männern und Frauen.

Was erhoffen Sie sich von der Zusammenarbeit mit De BeleefTV?

Ich erhoffe mir eine Sensibilisierung von Studierenden Technik als Konzept in der Pflege zu nutzen. Es sollen Bildungskonzepte entwickelt werden, welche Strategien oder auch Edukationsprogramme es bedarf, um mit der Digitalisierung in der Pflege nutzbringend umzugehen. Für die jüngere Generation ist Technik eine Selbstverständlichkeit und diese Fähigkeit sollten Sie nutzen, um Technik in die pflegerische Versorgung von Menschen einzubringen. Die Studierenden werden ohne Scheu sagen: „Ja, ich nutze De BeleefTV“, als ein Medium um eine angeleitete soziale Interaktion durchzuführen.

Durch De BeleefTV möchte ich für technische Möglichkeiten der sozialen und kognitiven Vernetzung sensibilisieren. Die Studenten sind akademisch qualifiziert und könnten sich hierzu in Zukunft Konzepte überlegen und entwickeln.

Wir können uns vor der Technik in der Zukunft nicht mehr verschließen und sollten sie konstruktiv nutzen.

Sind Sie der Meinung, dass sich De BeleefTV sinnvoll in den Pflegealltag integriert?

In der Pflege fehlen aktuell technisch unterstützte Betreuungskonzepte. Wie viele Bewohner sitzen in Pflegeeinrichtungen oft vor dem Fernseher, jedenfalls ist der Fernseher ein Gerät was deutlich präsent in Gemeinschaftsräumen von Langzeitpflegeeinrichtungen ist. Die angeleiteten Sinnesreises des De BeleefTVs wirken sich positiv auf die Bewohner der Einrichtungen aus. Der Betreuer hat die Möglichkeit Gespräche voranzubringen und soziale sowie kognitive Aktivierungen hervorzurufen. Dies ist sicherlich so eine willkommene Alternative.

Wie kommt De BeleefTV in den Pflegealltag?

Die jetzigen Studierenden werden in Zukunft in den Pflegeeinrichtungen arbeiten. Die Studenten werden auch aufgrund dieser Kooperation für die Mensch-Technik-Interaktion sensibilisiert. So können in Zukunft technische Produkte in den Pflegealltag integriert werden, welche zusätzlich zu den bereits existierenden Betreuungskonzepten angewendet wird.

Die Studenten arbeiten hochmotiviert. Ich möchte Anreize schaffen und Angebote bieten. Die Studierenden sensibilisieren und als Stakeholder nutzen, denn Sie werden es sein, die Technik mit in die Pflegeeinrichtungen bringen.

Gespräch mit Stefanie Seeling am 8. März 2019.

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